Luzern – Zen Meditation – Meine Seele spürt, dass wir Tore tasten. Und sie fragt dich im Rasten. Hast du mich herbeigeführt?

Hochzeitsredner und Trauredner Abt Reding vom Honora Zen Kloster lädt zweimal im Jahr zur offenen Zen Meditation in Luzern im Friedhof Friedental ein.

Zen Meditation

Meine Seele spürt, dass wir Tore tasten. Und sie fragt dich im Rasten. Hast du mich herbeigeführt? Und du lächelst darauf so herrlich und heiter
und bald wandern wir weiter. Tore gehen auf....

Treues Vorwärtswandern, Seit' an Seit', eines macht den andern stark im Leid. Eines trägt des andern schwere Last, eines hält des andern Hand umfasst. Keines fragt den andern. Ist's noch weit? Selig ist das Wandern so zu zweit.

Sterne wandern durch die Weiten, ferne Wasser singen sacht. Möcht mein Herz mir schier entgleiten in den Silberglanz der Nacht. Menschenleid und Menschenfehle sind so fern und erdenweit – Gib, o Nacht, doch meiner Seele deiner Reinheit Sternenkleid!

Wenn der Geist wandert

Über den Bergen, weit zu wandern, sagen die Leute, wohnt das Glück. Ach, und ich ging, im Schwarme der andern, kam mit verweinten Augen zurück. Über den Bergen, weit, weit drüben, sagen die Leute, wohnt das Glück.

Den Streitgesprächen bleib' ich fern, die um den Biertisch wandern. Ein jeder hört sich selber gern und überhört den andern. Und hat man sich den Kopf beschwert mit zorniger Verneinung, geht man nach Hause, neu bekehrt – zu seiner alten Meinung.

Wir sind ganz angstallein, haben nur aneinander Halt, jedes Wort wird wie ein Wald vor unserm Wandern sein. Unser Wille ist nur der Wind, der uns drängt und dreht. Weil wir selber die Sehnsucht sind, die in Blüten steht.

Am Himmel wächst der Sonne Glut, aufquillt der See, das Eis zersprang, das erste Segel teilt die Flut, mir schwillt das Herz wie Segeldrang. Zu wandern ist das Herz verdammt, das seinen Jugendtag versäumt. Sobald die Lenzessonne flammt, sobald die Welle wieder schäumt. Verscherzte Jugend ist ein Schmerz und einer ew'gen Sehnsucht Hort, nach seinem Lenze sucht das Herz in einem fort, in einem fort!

Und ob die Locke dir ergraut und bald das Herz wird stille stehn, noch muss es, wenn die Welle blaut, nach seinem Lenze wandern gehn.