Bern – Zen Meditation – Sanfte Ebbe und hohe Flut, tief im Mut, wandere ich so im Dunkel weiter!
Hochzeitsredner und Trauredner Abt Reding vom Honora Zen Kloster lädt zweimal im Jahr zur offenen Zen Meditation in Bern im Bremgartenfriedhof ein.
Meditation in Bern
Warum denn warten von Tag zu Tag? Es blüht im Garten, was blühen mag. Wer kommt und zählt es, was blüht so schön? An Augen fehlt es, es anzuseh'n. Die meinen wandern vom Strauch zum Baum. Mir scheint, auch andern wär's wie ein Traum. Und von den Lieben, die mir getreu und mir geblieben, wär'st du dabei!
Wie deutlich des Mondes Licht zu mir spricht, mich beseelend zu der Reise: »Folge treu dem alten Gleise, wähle keine Heimat nicht. Ew'ge Plage bringen sonst die schweren Tage. Fort zu andern sollst du wechseln, sollst du wandern, leicht entfliehend jeder Klage.« Sanfte Ebb' und hohe Flut, tief im Mut, wandr' ich so im Dunkel weiter, steige mutig, singe heiter. Und die Welt erscheint mir gut. Alles reine seh' ich mild im Widerscheine, nichts verworren in des Tages Glut verdorren. Froh umgeben, doch alleine.
Wenn der Geist wandert
Mir ist's zu wohl ergangen, drum ging's auch bald zu End. Jetzt bleichen meine Wangen, das Blatt hat sich gewend't. Die Blumen sind erfroren, erfroren Veil und Klee, ich hab' mein Lieb' verloren, muss wandern tief im Schnee. Das Glück lässt sich nicht jagen von jedem Jägerlein, Mit Wagen und Entsagen muss drum gestritten sein.
Diamanten wandern übers Wasser! Ausgereckte Arme spannt der falbe Staub zur Sonne! Blüten wiegen im Haar! Geperlt verästelt spinnen Schleier! Duften weisse matte bleiche Schleier! Rosa, scheu gedämpft, verschimmert zittern Flecken Lippen, Lippen durstig, krause, heisse Lippen! Blüten! Blüten! Küsse! Wein! Roter goldner rauscher Wein! Du und Ich! Ich und Du! Du?!
O meiner Heimat goldne Einsamkeit, du Jugendeiland, grün und still und weit, darin die Märchen meiner Kindheit gehen. Einmal nur möchte ich dich noch wiedersehn! Einmal nur möchte ich wandern Hand in Hand mit meiner Liebe durch das ferne Land. Du Seele, die ein Gott für mich erschuf, hörst du daheim den bangen Sehnsuchtsruf?