Hochzeit ohne Pfarrer – Ich singe nur für meine Schöne, O muntre Liebe, nur für dich. Für dich, für dich sind meine Töne!

Sie wünschen eine Hochzeit ohne Pfarrer? Aber wie wäre es mit einem Zen Mönch? Hochzeitsredner und Trauredner Abt Reding  führt Sie gerne durch die konfessionslose Trauung nach ihren Wünschen.

Meditation und Hochzeitsgebet

Ich singe nicht für kleine Knaben, die voller Stolz zur Schule gehn. Und den Ovid in Händen haben, den ihre Lehrer nicht verstehn. Ich singe nicht für euch, ihr Richter, die ihr voll spitz'ger Gründlichkeit ein unerträglich Joch dem Dichter. Und euch die Muster selber seid. Ich singe nicht den kühnen Geistern, die nur Homer und Milton reizt. Weil man den unerschöpften Meistern die Lorbeern nur umsonst begeizt.

Ich singe nicht, durch Stolz gedrungen, für dich, meinVaterland. Ich fürchte jene Lästerzungen, die dich bis an den Pol verbannt. Singe nicht für fremde Reiche. wie käm' mir solch ein Ehrgeiz ein? Das sind verwegne Autorstreiche. ich mag nicht übersetzet sein. Ich singe nicht für fromme Schwestern, die nie der Liebe Reiz gewinnt. Die, wenn wir munter singen, lästern, dass wir nicht alle Schmolcken sind.

Ich singe nur für euch, ihr Brüder, die ihr den Wein erhebt, wie ich. Für euch, für euch sind meine Lieder. singt ihr sie nach: o Glück für mich! Ich singe nur für meine Schöne, O muntre Phyllis, nur für dich. Für dich, für dich sind meine Töne. stehn sie dir an, so küsse mich.

Hochzeit ohne Pfarrer

Der Vater mit dem Sohn zur Tenne geht. Da kniet der Sohn auf eine Garbe hin, und löst das Band; da breitet's flach sich aus. Breitbeinig stehn die beiden nun, im Takt die Flegeln fallen nieder auf das Stroh. Und wie es klippt und klappt, da springt das Korn. Zur einen Seite wird das Stroh gehäuft, zur andern wird das Korn gefegt. Der Vater auf den Flegel steht gestützt, und schaut, wie rasch der Sohn den Besen schwingt. Da sagt er still: "So werd ich denn nun alt. Auch deine Mutter ist nun müde schon, und eine junge Frau gehört ins Haus." Dem Jüngling flammt die Röte ins Gesicht bis hin zum Haar.

Er fegt das Korn und schweigt. Der Vater spricht: "Du bist ein guter Mann. Ich habe deine Mutter lieb gehabt. Im Gottesacker ruht mein Vater nun. Er war ein guter Mann. Auf unserm Hof die Männer waren immer gut und Fraun. Ich weiss es wohl, wohin dein Herz dir steht. Ich habe nie ein Wort gesagt zu dir. Zu schämen brauchst du nicht dich deiner Wahl. Mit meinem Segen führst die Braut du heim." Wortlos den Besen in die Ecke stellt der junge Mann, die neue Garbe wirft und bindet auf, den Flegel nimmt zur Hand.

Der Vater hebt und klippt den ersten Schlag, Es klappt der Sohn den zweiten Schlag. Nun geht im Takt das Dreschen weiter bis zum Schluss. Am Feierabend aber steht am Zaun das Mädchen, mit dem Schürzenbunde spielt. Und auf dem Weg vor ihr der Bursche steht. Die Wange wird ihr rot, die Träne steigt ihr zum gesenkten Auge. Ihren Blick erhebt sie da und sagt zu ihm: "Ich will."